Ingrid Ditz
Group Communications, Corporate Spokeswoman
Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat in den ersten drei Quartalen 2023 ein Konzernergebnis in Höhe von 2,114 Milliarden Euro erzielt. Die Kernerträge (Zins- und Provisionsüberschuss) des Geschäfts ohne Russland und Belarus stiegen gegenüber der Vorjahresperiode um zwanzig Prozent.
„Wir sind mit dem Verlauf der ersten drei Quartale sehr zufrieden. Die gute Ertragsentwicklung hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Gleichzeitig kommt die Rückführung unseres Russlandgeschäfts weiter gut voran“, sagte Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI.
Deutlicher Rückgang der Risikokosten
In der Berichtsperiode lagen die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte mit 251 Millionen Euro signifikant unter dem Wert der Vergleichsperiode von 721 Millionen Euro. Weiterhin dominierend sind die Risikovorsorgen in Osteuropa aufgrund des noch immer andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Die Risikokosten beliefen sich in Osteuropa insgesamt auf 225 Millionen Euro nach 569 Millionen Euro in der Vorjahresperiode, dabei entfielen auf Russland 147 Millionen Euro (Vorjahresperiode: 299 Millionen Euro) und auf die Ukraine 74 Millionen Euro (Vorjahresperiode: 247 Millionen Euro).
Reduzierung des Russlandgeschäfts fortgesetzt
Die RBI hat auch im dritten Quartal 2023 ihr Russlandgeschäft weiter reduziert. Seit Jahresbeginn wurde das Kreditvolumen in Russland um 30 Prozent zurückgefahren. Zum Halbjahr 2023 hatte der Rückgang 21 Prozent betragen. Mit einem Kreditvolumen von rund 6,3 Milliarden Euro ist die Raiffeisenbank Russland mittlerweile nur noch die viertgrößte Tochterbank der RBI. Darüber hinaus hat die RBI ihr Zahlungsverkehrsgeschäft mit Russland reduziert und alle Geschäftsbeziehungen mit russischen Korrespondenzbanken mit Ausnahme ihrer Tochter Raiffeisenbank Russland beendet.
„Wir arbeiten weiterhin an Optionen, die zur Dekonsolidierung führen. Dabei sind wir auf zahlreiche regulatorische Genehmigungen von russischen und europäischen Behörden angewiesen und können somit das Tempo nur sehr bedingt beeinflussen“, erläuterte Strobl.
Harte Kernkapitalquote (transitional) von 16,5 Prozent
Die RBI hat im dritten Quartal ihre Kapitalausstattung weiter gestärkt. Unter Berücksichtigung des Periodenergebnisses aus den ersten drei Quartalen 2023 ergibt sich eine harte Kernkapitalquote von 16,5 Prozent, wobei die vorgeschlagene Dividende für 2022 bereits berücksichtigt ist. Die harte Kernkapitalquote im Falle einer Dekonsolidierung der russischen Tochterbank ohne Berücksichtigung ihres Eigenkapitals hätte am Quartalsende 14,4 Prozent betragen und damit deutlich über den regulatorischen Vorgaben gelegen.
„Wir freuen uns, dass wir aufgrund der guten Kapitalausstattung unseren Aktionärinnen und Aktionären auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 21. November die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 80 Cent pro Aktie für das Geschäftsjahr 2022 vorschlagen können“, so Strobl.
Ausblick
Der folgende Ausblick bezieht sich auf die RBI ohne Russland und Belarus, die jeweiligen Angaben in Klammern beziehen sich auf die bestehende geografische Positionierung. Die RBI wird mögliche Transaktionen, die zu einem Verkauf oder einer Abspaltung der Raiffeisenbank Russland und ihrer Endkonsolidierung aus der RBI führen würden, weiterverfolgen.
Der Zinsüberschuss dürfte im Jahr 2023 zwischen 4,2 und 4,3 Milliarden Euro (zwischen 5,6 und 5,7 Milliarden Euro) und der Provisionsüberschuss bei rund 1,8 Milliarden Euro (zwischen 2,9 und 3,0 Milliarden Euro) liegen.
Wir gehen davon aus, dass die Forderungen an Kunden um rund 2 Prozent (minus 1 Prozent) wachsen.
Wir erwarten Verwaltungsaufwendungen in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro (rund 4,0 Milliarden Euro), was zu einer Cost/Income Ratio von rund 50 Prozent (43 bis 45 Prozent) führen dürfte.
Die Neubildungsquote – vor Berücksichtigung von Overlays – dürfte rund 30 Basispunkte (rund 40 Basispunkte) betragen.
Der Konzern-Return-on-Equity dürfte 2023 voraussichtlich bei rund 10 Prozent (rund 16 Prozent) liegen.
Zum Jahresende 2023 erwarten wir eine harte Kernkapitalquote von über 13,5 Prozent* (rund 16,5 Prozent).
Jegliche Entscheidung über eine Dividendenausschüttung wird von der Kapitalposition des Konzerns ohne Russland abhängen.
Die mittelfristigen Ziele für Return-on-Equity und Ausschüttungsquote bleiben aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten in Osteuropa ausgesetzt.
*Unter Annahme einer Endkonsolidierung der russischen Einheit zum Kurs-Buchwertverhältnis von Null.
Der Online-Quartalsbericht ist unter zb032023.rbinternational.com abrufbar. Die englische Version ist unter qr032023.rbinternational.com im Netz.
Group Communications, Corporate Spokeswoman
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