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Raiffeisen Gable Cross

Zentralinstitut der Raiffeisen Bankengruppe

Innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) ist die RBI das Zentralinstitut der Raiffeisenlandesbanken sowie sonstiger angeschlossener Kreditinstitute. In dieser Funktion nimmt sie im Wesentlichen den Liquiditätsausgleich für die angeschlossenen Kreditinstitute im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen vor und ist Mitglied des Bundes-IPS.

Darüber hinaus arbeitet die RBI mit der RBG in ausgewählten Bereichen (z.B. Marketing) und Projekten (z.B. Digitale Regionalbank) zusammen.

Hauptfunktionen Raiffeisen Bank International

Die RBI ist das Zentralinstitut der Raiffeisenlandesbanken. Gemeinsam mit den 342 selbstständigen Banken (per 31.12.2021) des Raiffeisensektors bilden sie den größten Liquiditätsverbund Österreichs. In diesem Liquiditätsverbund sind laut Bankwesengesetz (§ 27a) die Mitglieder verpflichtet, bei ihrem jeweiligen Zentralinstitut eine Liquiditätsreserve zu halten. Die Liquiditätsreserve berechnet sich als zehn Prozent der Spareinlagen und 20 Prozent der sonstigen Euro-Einlagen, höchstens jedoch 14 Prozent der gesamten Euro-Einlagen.

Da der Raiffeisensektor dreistufig aufgebaut ist, findet der Liquiditätsausgleich auf zwei Ebenen statt:

  • im Verhältnis zwischen Raiffeisenbanken und Raiffeisenlandesbanken (Zentralinstitute der Raiffeisenbanken) sowie
  • im Verhältnis zwischen Raiffeisenlandesbanken und RBI (Zentralinstitut der Raiffeisenlandesbanken)

Das System des Liquiditätsausgleichs besteht aus zwei Komponenten: Einerseits stellen die dem Zentralinstitut angeschlossenen Banken ihre Liquidität dem Zentralinstitut zur Verfügung, andererseits erhalten die dem Zentralinstitut angeschlossenen Banken die ihrerseits benötigte Liquidität vom Zentralinstitut. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit des Liquiditätsverbunds sichergestellt und so die Finanzmarktstabilität in Österreich gesichert.

Neben der Rolle als Zentralinstitut bietet die RBI den Raiffeisenlandesbanken noch zahlreiche Dienstleistungen an. Unter anderem koordiniert die RBI die Einhaltung der Mindestreserve der RBG bei der Österreichischen Nationalbank (OeNB), indem sie die Zahlungsströme determiniert, bündelt und an die OeNB weiterleitet. Als Service Provider des Raiffeisensektors der RBG bietet die RBI unter anderem Unterstützung im Zahlungsverkehr.

Die Raiffeisen Bank International AG, ihre österreichischen Tochterbanken, Raiffeisen-Landeszentralen und Raiffeisenbanken schlossen im März 2021 eine Vereinbarung über ein neues institutsbezogenes Sicherungssystem (Raiffeisen-IPS) gemäß Artikel 113 Abs 7 CRR (Kapitaladäquanzverordnung der Europäischen Union – Capital Requirements Regulation) ab. Darin verpflichten sich die teilnehmenden Institute, einander gegenseitig abzusichern und insbesondere bei Bedarf einander die Liquidität und Solvenz sicherzustellen. Dieses neue Raiffeisen-IPS wurde im Mai 2021 von den zuständigen Aufsichtsbehörden EZB und FMA als institutsbezogenes Sicherungssystem im Sinne von Artikel 113 Abs 7 CRR mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten der teilnehmenden Institute anerkannt. Danach dürfen unter anderem Forderungen zwischen den Raiffeisen-IPS-Mitgliedern mit einem Risikogewicht von null Prozent angesetzt werden. Das Raiffeisen-IPS unterliegt einer gemeinsamen aufsichtsrechtlichen Überwachung. Es sind unter anderem die Eigenmittelbestimmungen auf konsolidierter Basis einzuhalten.

Das institutsbezogene Sicherungssystem Raiffeisen-IPS wurde mit der ÖRS als Sicherungseinrichtung im Mai 2021 von der FMA als Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungssystem gemäß Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (ESAEG) anerkannt und seit dem 29. November 2021 gehören Raiffeisen Bank International AG und ihre österreichischen Tochterbanken, Raiffeisen-Landeszentralen und Raiffeisenbanken der Österreichischen Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen (ÖRS) als gesetzliche Sicherungseinrichtung an.

Das Raiffeisen-IPS wird durch den Gesamtrisikorat gesteuert, der sich aus Vertretern der RBI, den Raiffeisen Landesbanken und Vertretern der Raiffeisenbanken zusammensetzt. Er wird bei der Wahrnehmung der Aufgaben unter anderem durch Landesrisikorate auf Ebene der Bundesländer unterstützt.

ÖRS nimmt für das Raiffeisen-IPS Aufgaben der Risikofrüherkennung und das Berichtswesen wahr. ÖRS verwaltet auch als Treuhänderin das liquide Sondervermögen des Raiffeisen-IPS.

Die RBI nimmt über den Bereich Group Internal Audit die Interne Revisionsverantwortung gemäß § 42 BWG als Innenrevision der RBI AG und als Konzernrevision der RBI-Gruppe wahr. Es werden laufende und umfassende Prüfungen hinsichtlich der Gesetzmäßigkeit, der Ordnungsmäßigkeit und der Zweckmäßigkeit vorgenommen.

Diese Prüfungen werden anhand eines jährlichen Prüfungsplans durchgeführt, der risikogewichtet erstellt wird. Group Internal Audit nimmt dafür eine Risikoanalyse der Prüffelder vor und erstellt darauf basierend den jährlichen Prüfplan. Neben diesen planmäßigen Prüfungen werden auch anlassbezogene Prüfungen durchgeführt.

Für jede Prüfung wird ein schriftlicher Prüfbericht erstellt. Dieser enthält notwendige Maßnahmen und Handlungsanweisungen zur Verbesserung, deren Umsetzung durch Group Internal Audit im Rahmen des Follow-Up-Prozesses überwacht und an das Management berichtet wird.

Im Rahmen der Konzernrevision werden einerseits Prüfungen in den in- und ausländischen Töchtern durchgeführt und andererseits die lokalen Revisionseinheiten in den Töchtern fachlich gesteuert und unterstützt. Für diesen Zweck sind spezifische Berichtslinien sowie Prozesse und Tools konzernweit ausgerollt.

Group Internal Audit arbeitet nach nationalen und internationalen Standards für Interne Revision. Ein unabhängiges, externes Quality Assessment zeigte die generelle Übereinstimmung mit den internationalen Standards für Interne Revision des Institute of Internal Auditors. Unabhängig davon unterliegt die Arbeit des Bereichs regelmäßigen Evaluierungen der Aufsichtsbehörden sowie des Wirtschaftsprüfers.

Marketing

Die RBI nimmt wesentliche Serviceaufgaben für eine effiziente Zusammenarbeit in der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) wahr: RBI Sektor Marketing trägt die Verantwortung für die strategische Markenführung und Marketingaktivitäten der Raiffeisen Bankengruppe.

Strategisches Management der Marke Raiffeisen

  • Schaffung und Weiterentwicklung eines einheitlichen, für die gesamte Raiffeisen Bankengruppe verbindlichen Erscheinungsbilds (Corporate Design)
  • Planung, Entwicklung und Umsetzung aller strategischen Aufgaben zur Pflege und Führung der Marke "Raiffeisen" (Corporate Identity)

Zentrale Raiffeisen Werbung (ZRW)

  • Erstellung eines Marketing-Masterplans für die Zielgruppen Privatkunden, Jugend sowie Firmenkunden und laufende Koordination mit den Spezialinstituten der RBG
  • Planung, Entwicklung und Umsetzung bundesweiter Imagekampagnen sowie Produkt-/Themen- und Zielgruppenkampagnen für die RBG

Sportsponsoring

Entwicklung und Umsetzung der bundesweiten Sponsoring-Strategie