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Green Finance in der Immobilienbranche: UBM Development setzt auf ESG und Holzbau

Lesen Sie wie der internationale Immobilienentwickler mit nachhaltigen Kapitalmarktinstrumenten und Neuorientierung den grünen Wandel vorantreibt.


  • By Christoph Rainer, Sonja Simek
  • Success Stories
  • Nachhaltigkeit

Im dynamischen Umfeld der Immobilienentwicklung gewinnt Nachhaltigkeit zusehends an Bedeutung. Wir haben mit dem international tätigen Immobilienentwickler UBM Development AG gesprochen, der sich 2020 neu positioniert hat und nachhaltige Grundsätze innovativ umsetzt.

Lesen Sie in diesem Blogartikel:

  • Die UBM-Story: Zukunft Holzbau – im Gespräch mit dem Head of Investor Relations & ESG
  • Green Finance als Innovationstreiber
  • Ein Blick in die Zukunft

Die UBM-Story: Zukunft Holzbau

Christoph Rainer, Head of Investor Relations & ESG bei UBM Development, im Gespräch mit uns über Neuausrichtung, Nachhaltigkeit und den zeitlosen Baustoff Holz.

Frage: Herr Rainer, was sind die Schwerpunkte von UBM Development? 

Christoph Rainer: Kurz gesagt: Wir entwickeln Immobilien für Europas Metropolen. Wir haben unseren Hauptsitz in Wien, die Tätigkeit erstreckt sich aber auf mehr als ein Dutzend Städte und Metropolregionen in vier Ländern – Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen.

Entsprechend unserer Kernstrategie liegt der Fokus auf Green Building und Smart Office in Großstädten wie Wien, München, Frankfurt und Prag. Mit 150 Jahren Erfahrung bietet UBM von der Planung bis zur Vermarktung alle Development-Leistungen aus einer Hand an.

F: Nachhaltigkeit hat also einen hohen Stellenwert – wie hat da Ihre Reise bisher ausgesehen?

CR: Wer heute für die Zukunft plant, muss Gebäude entwickeln, die nachhaltig, intelligent und ästhetisch ansprechend sind und in denen sich die Menschen wohlfühlen. Ökologische und soziale Aspekte spielen bei jeder Entscheidung eine wichtige Rolle. 

Wir sind seit 2021 Mitglied des UN Global Compact, bekennen uns zu den UN Sustainable Development Goals und sind offizieller Unterstützer der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Mehr als 30 Green-Building-Zertifizierungen in den letzten Jahren, das Platin-Rating von EcoVadis sowie der Prime-Status von ISS ESG bestätigen die konsequente Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. Ich kann jedem empfehlen einen Blick in unseren ESG-Bericht zu werfen. 

F: UBM hat sich vom größten Hotelentwickler Europas zum innovativen Holzbau-Entwickler gewandelt. Wie kam es zu dieser Umorientierung?

CR: Die Covid-19-Pandemie hat hier wie ein Zeitraffer gewirkt. Ausgelöst durch die Pandemie hat sich die Bedeutung von Hotelimmobilien nachhaltig verändert. 2020 kam es daher zur fundamentalen Neuausrichtung der UBM mit dem Anspruch, zum größten Holzbau-Developer in Europa zu werden. 

Durch den Fokus auf Holzbau haben wir uns neu erfunden und stellen uns einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Den Entscheidungsspielraum als Entwickler nutzen wir für ein wirkungsvolles Engagement zur Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks. Dass sich dieser Ansatz ökologisch wie ökonomisch rechnet, ist für alle Beteiligten von Vorteil. 

F: Was macht Holzbau so zukunftssicher?

CR: Als Developer ist unser größter Hebel zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks der Einsatz von Holz anstatt Stahl und Beton – dort, wo es sinnvoll möglich ist. Die Beton- und Stahlproduktion allein verursacht sechs Prozent aller CO2-Emissionen weltweit. Holz hingegen wächst nach und bindet CO2. 

Die ökologische Materialwahl, die straffe Baustellenlogistik, der modulare Aufbau und der energieeffiziente Betrieb addieren sich zu besonders nachhaltigen Bauwerken. Vom Entwurf über die Errichtung bis hin zu Rückbau und Recycling schonen wir Ressourcen. Holz reguliert außerdem die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit, und es hat hervorragende Dämmeigenschaften.

©HH Vision

Green Finance als Innovationstreiber

Um den nachhaltigen Wandel zu finanzieren, braucht es vielseitige und maßgeschneiderte Lösungen. Für UBM Development stehen diese auf drei Säulen: Neben Eigenkapitalinvestoren bedient sich das Unternehmen auch durch Anleiheemissionen am Kapitalmarkt für Fremdkapitalinvestoren. Als drittes Tool wird auch Kreditfinanzierung genutzt – mit dem Fokus auf Umstellung auf Green Financing.

Mit Nachhaltigkeits-Bezug am Kapitalmarkt

„Gemeinsam mit der RBI haben wir im Jahr 2021 die erste Anleihe mit Nachhaltigkeitsbezug (Sustainability-linked Bond) für den Retail-Markt begeben. Eine echte Pionierleistung nach dem radikalen Strategiewechsel der UBM,“ erläutert Christoph Rainer, „In Summe haben wir bereits über eine Viertelmilliarde Euro am Kapitalmarkt auf Green Finance umgestellt, was ohne die Unterstützung vor allem des RBI ESG-Teams nicht gelungen wäre.“

Weitere Emissionen folgten: Eine EUR 100 Mio. Hybridanleihe mit ESG-Rating-Bezug und ein zweckgebundener Green Bond vervollständigen das nachhaltige Profil.

Ein verlässlicher Partner in ESG-Fragen

„Unsere Fähigkeit auch in schwierigen Zeiten mit Hilfe der RBI Anleihekapital am Markt aufzunehmen, ist ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil für uns.“ erklärt UBM CFO Patric Thate.

Das Green Finance Framework war ein weiterer wichtiger Baustein in der Umsetzung der UBM-Strategie, das gemeinsam mit Sustainable Finance Fachleuten der RBI in Übereinstimmung mit Best Practices des Marktes erstellt wurde. 

Das Rahmenwerk gilt für die Emission von grünen Finanzierungsinstrumenten, deren Nettoerlöse ausschließlich zur (Re)Finanzierung grüner Projekte mit eindeutigem Umweltnutzen verwendet werden. Es basiert auf der EU-Taxonomie und wurde von der ESG Rating- und Researchagentur ISS ESG im Rahmen einer Second Party Opinion geprüft.

Von der Beratung über mögliche Optionen bis zur Implementierung und Vermittlung zu Ratingagenturen steht die RBI ihren Kunden zur Verfügung und begleitet die grüne Transformation nachhaltig. „Wir freuen uns, dass wir UBM durch unsere nachhaltigen Finanzprodukte und -dienstleistungen bei ihrer Transformation in eine grünere Zukunft unterstützen konnten.“ so Kundenbetreuerin Michaela Hörtnagl, Corporate Customers Real Estate bei der RBI.

Ein Blick in die Zukunft

Für UBM Development werden sowohl Holzbau als auch Green Finance weiterhin zentrale Themen sein. 
„Bei uns ist Nachhaltigkeit nicht nur in der Konzernstrategie ‚green. smart. and more.‘ verankert, sondern Nachhaltigkeit ist für uns eine Haltung,“ bestätigt UBM CEO Thomas G. Winkler, „Im Holzbau liegt der größte nachhaltige Hebel bei der Errichtung von Gebäuden. Jeder Kubikmeter Holz bindet langfristig eine Tonne CO2 und benötigt für die ‚Produktion‘ lediglich die Sonne als Energiequelle.“

Aktuelle und kommende Projekte umfassen beispielsweise das Wiener LeopoldQuartier (Europas erstes Stadtquartier in reiner Holz-Hybrid-Bauweise) und die Entwicklung des höchsten Holzhochhauses der Welt mit dem 113 Meter hohen Timber Marina Tower in Wien. Das Gebäude wird der EU-Taxonomie und den ESG-Richtlinien entsprechen.

Christoph Rainer fasst zusammen: „Unsere Partnerschaft mit der RBI geht weiter. Immer mehr unserer Immobilienentwicklungen qualifizieren sich für Green Loans. Wir möchten auch hier Pionierleistung erbringen und stehen in regem Austausch mit unseren Banken. Denkt man sie gemeinsam zu Ende, werden aus ersten Ideen und Anregungen erfahrungsgemäß schneller handfeste und erfolgreiche Rechenmodelle für eine noch grünere Zukunft.“

©HH Vision

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