
Von der Vision zur Realität: Wie die RBI die Volksbank Wien auf ihrem Weg zum Green Bond begleitete
💚💼 Erfahren Sie mehr über den ersten Green Bond der Volksbank Wien und die Rolle der RBI bei der Entwicklung des Sustainability Bond Frameworks. 🌱
Im Jahr 2023 emittierte die Volksbank Wien AG (VBW) ihren ersten Green Bond und setzte damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Das zugrundeliegende Sustainability Bond Framework wurde mit Unterstützung der RBI als Green Bond Advisor erstellt und im Jänner 2024 aktualisiert, um sicherzustellen, dass die sich rasch entwickelnden ESG-Standards und die Erwartungen des Marktes erfüllt werden. Christoph Pramhofer und Petra Wickert, VBW Capital Markets, sowie Vera Economou, Katsiaryna Souvandjiev und Evamaria Hammerschmid, RBI Sustainable Finance, geben einen detaillierten Einblick in die Entwicklung, Umsetzung und Aktualisierung des Frameworks und erläutern, warum es für die erfolgreiche Emission von Green Bonds entscheidend ist, von Anfang an einen erfahrenen Partner zu haben.
Wie kam es zu der Partnerschaft zwischen der RBI und der Volksbank Wien?
Christoph Pramhofer (VBW):
Nachhaltigkeit und Regionalität sind seit über 170 Jahren Teil des Geschäftsmodells der Volksbank. Die Volksbanken zeichnen sich durch genossenschaftliche Identität und nachhaltig gelebte Werte aus.
Die Volksbank Wien hat sich schon früh mit dem Thema Sustainable Finance auseinandergesetzt. Ein wesentliches Instrument war dabei die Emission von nachhaltigen Anleihen, um die Finanzierung bzw. Refinanzierung von grünen und sozial nachhaltigen Krediten am Kapitalmarkt zu ermöglichen. Als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir daher im Jänner 2022 unser erstes Sustainability Bond Framework erstellt.
Angesichts der Notwendigkeit eines soliden regulatorischen Frameworks für solche Anleihen haben wir uns externe Expertise eingeholt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich der nachhaltigen Finanzierung und ihrer lokalen Marktkenntnisse fiel die Wahl auf die RBI als Sustainability Bond Framework Advisor.
Vera Economou (RBI): Unsere Partnerschaft mit der Volksbank Wien besteht schon seit Jahrzehnten. Im Laufe der Zeit haben wir bei verschiedenen Produkten zusammengearbeitet, darunter auch im Bereich Debt Capital Markets.
Welche Schritte gab es auf dem Weg zur ersten nachhaltigen Anleihe und wie wurde das zugrundeliegende Framework entwickelt und umgesetzt?
Petra Wickert (VBW): Unser Framework ermöglicht es uns,grüne, soziale und nachhaltige Anleihen in Übereinstimmung mit den Green Bond Principles, Social Bond Principles und Sustainability Bond Guidelines der International Capital Market Association (ICMA) , zu emittieren.
Ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zur Nachhaltigkeit war die Emission unseres ersten Green Bonds im März 2023. Die Transaktion, eine Senior-Preferred-Anleihe in Höhe von 500 Mio. EUR, wurde von den Anlegern sehr gut aufgenommen. Sie wurde nach einem Tag mit Investorengesprächen vermarktet, um potenzielle Käufer über das Sustainability Bond Framework zu informieren, und erzielte aufgrund der hohen Nachfrage einen Spread von MS+135 Basispunkten.
Um sicherzustellen, dass unser Framework stets mit den sich entwickelnden Marktstandards übereinstimmt, haben wir im Januar 2024 eine aktualisierte Version erstellt und dabei auch neue Nachhaltigkeitskategorien bzw. Eignungskriterien für nachhaltige Finanzierungen aufgenommen.
Der jüngste Meilenstein war die Veröffentlichung unseres ersten Green-Bond-Investorenberichts, in dem die Verwendung der Green-Bond-Erlöse und die erzielten positiven Umweltauswirkungen offengelegt werden.
Christoph Pramhofer (VBW):
Wir wollten unser Framework von Anfang an gemeinsam mit einem externen Dritten gestalten, um auch einen Blick von außen zu haben. Der erste Schritt war für uns also die Auswahl eines Advisors. Nachdem die Wahl auf die RBI gefallen ist, haben wir die Grundstruktur des Frameworks bereits mit ihnen erarbeitet.
Die RBI hat uns als Advisor beim Erstellen des Frameworks und der Einholung einer Second Party Opinion unterstützt. Außerdem konnten wir beim Aufsetzen der internen Prozesse bezüglich Sustainable Bond Management (zB. Datenerhebung und Reporting) auf die Erfahrung der RBI zurückgreifen.
Evamaria Hammerschmid (RBI): Ein wichtiger Bestandteil eines Sustainability Bond Frameworks ist die Einholung einer externen Überprüfung des Dokuments. Diese Second Party Opinion (SPO) prüft, ob das Framework eines Emittenten von Green Bonds mit den Branchenstandards und den gängigen Marktpraktiken übereinstimmt. Bei diesem Prozess haben wir unterstützt, indem wir Angebote führender SPO-Anbieter eingeholt und die VBW bei der Beantwortung der Anfragen beraten haben, um eine positive SPO zu gewährleisten.
Was waren die Herausforderungen des Projekts? Gab es besondere Hürden, und wie hat die Partnerschaft diese gemeistert?
Petra Wickert (VBW): Die Erfassung von zusätzlichen ESG-Daten erfordert Eingriffe in zentrale dProzesse der Bank. Durch unterschiedliche und nicht vollständig definierte regulatorische Standards zur Nachhaltigkeit war es herausfordernd, einen allgemein akzeptierten Standard für die Definition von nachhaltigen Finanzierungen zu finden.
Katsiaryna Souvandjiev (RBI): Es war eine Herausforderung, ein geeignetes Arbeitsformat zu finden, vor allem in der Covid-19-Phase, als die Online-Kommunikation noch nicht vollständig etabliert war. Erst nach diesen herausfordernden Monaten konnten wir uns das erste Mal persönlich treffen.
Welchen Rat würden Sie anderen Unternehmen geben, die ähnliche Projekte planen?
Petra Wickert (VBW):
Die Unterstützung durch einen externen Partner ist von großem Vorteil und sollte unbedingt angedacht werden. Das Commitment des Top-Managements und aller Beteiligten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für ein so umfassendes Projekt. Die Standards entwickeln sich beim Thema Sustainable Finance sehr schnell. Ein regelmäßiges Update des Frameworks ist daher wichtig, um die Erwartungen der Marktteilnehmer zu erfüllen.
Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, nachhaltige Finanzierungen wie Green Bonds anzubieten?
Christoph Pramhofer (VBW): Die Emission von Green, Social oder Sustainable Bonds ist ein zentrales Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit unseren Kapitalmarktaktivitäten wollen wir unser Engagement für ESG verstärken und die Nachfrage der Investoren nach nachhaltigen Anleihen erfüllen. Der Impact Report ermöglicht es uns, die positiven Auswirkungen unserer nachhaltigen Finanzierungen zu messen und zu dokumentieren. Außerdem unterstreicht er unser Engagement für Nachhaltigkeit auf dem Kapitalmarkt, das tief in unserer DNA verankert ist.
Vera Economou (RBI): Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Strategie der RBI. Sie wird von regulatorischen Anforderungen, aufsichtsrechtlichen Erwartungen und der wachsenden Nachfrage von Investoren, Kunden und der Gesellschaft vorangetrieben. Die Unterstützung nachhaltiger Projekte fördert einen wertvollen Wissenstransfer und ermöglicht es uns, unsere Expertise kontinuierlich zu verbessern.
Evamaria Hammerschmid (RBI): Wir können Best Practices und Erfahrungen aus unseren eigenen Emissionen weitergeben. Außerdem lernen wir bei diesen Projekten viel durch die Herausforderungen und die Fragen unserer Kunden, wodurch wir unser Fachwissen vertiefen.
Würden Sie die Zusammenarbeit mit der RBI weiterempfehlen?
Petra Wickert (VBW): Wir waren mit der RBI als Green Bond Advisor sehr zufrieden. Gemeinsam haben wir ein solides Framework entwickelt, das gut zu unserem Geschäftsmodell passt. Die vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit war auch ein wesentlicher Grund, warum wir uns bei der Aktualisierung unseres Frameworks wieder für die RBI entschieden haben.

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