
Albanien: Das Land der Adler - Faszinierende Fakten entdecken
Lernen Sie mit uns zehn spannende Fakten über Albanien kennen. Wussten Sie zum Beispiel, dass das Land der Adler eine einzigartige Sprache aufweist, oder dass es einst eine Monarchie war? Lesen Sie mehr und lassen Sie sich überraschen!
1. Das Land der Adler
Die Albaner:innen nennen ihr Land interessanterweise nicht "Albanien", sondern "Shqipëri", was übersetzt "Land der Adler" bedeutet.
Der Adler hat eine große Bedeutung für die Bevölkerung und gilt als nationales und ethnisches Symbol. Die älteste bekannte Darstellung des Adlers geht auf eine Steinmetzarbeit aus dem Jahr 1190 zurück.
Die albanische Flagge zeigt einen schwarzen, zweiköpfigen Adler auf einem einfarbig roten Hintergrund. Es wird angenommen, dass dieses Design auf Prinz Skanderbeg zurückgeht, einen Helden aus dem 15. Jahrhundert, der 1443 erfolgreich einen Aufstand gegen die osmanischen Türken anführte. Er übernahm eine ähnliche Flagge mit einem doppelköpfigen Adler und rotem Hintergrund, die im Mittelalter von verschiedenen Adelsfamilien in Albanien verwendet wurde und schließlich zum Symbol des albanischen Volkes wurde.

2. Eine einzigartige Sprache
Mit rund 7,5 Millionen Sprecherinnen und Sprechern bildet das Albanische einen eigenen Zweig innerhalb der indoeuropäischen Sprachen und ist mit keiner anderen modernen Sprache eng verwandt. Es entwickelte sich aus der alten illyrischen Sprache, die von den Bewohner:innen des Balkans vor der römischen Eroberung gesprochen wurde.
3. Mehr Albaner:innen leben außerhalb als innerhalb Albaniens
Interessant ist, dass mehr Albaner:innen außerhalb als innerhalb Albaniens leben. Albanische Bürger:innen leben in zahlreichen Ländern wie dem Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Griechenland, der Türkei, Italien, Deutschland, der Schweiz, Schweden und den Vereinigten Staaten. Die albanische Diaspora hat wesentlich dazu beigetragen, die albanische Kultur und Sprache zu bewahren.
4. Stofftiere zum Schutz
Um böse Geister abzuwehren, hängt die Landbevölkerung Stofftiere und andere Gegenstände an Gebäude und Häuser. Diese „Dordolecs“ werden angebracht, um Eigentum vor Neider:innen, die es zerstören könnten, zu
schützen. Die jahrhundertealte Tradition des Dordolec, die während des Kommunismus fast ausgerottet wurde, lebt seit Anfang der 1990er Jahre wieder auf.

5. Gebirgiges Land
Was dieses Land so unverwechselbar und besonders macht, ist die Tatsache, dass die Natur Albanien auf so kleinem Raum sehr großzügig mit Bergen und nicht weit davon entfernt mit erstaunlichen Küstenlandschaften beschenkt hat.
Albanien ist ein gebirgiges Land, dessen Territorium zu 70 Prozent von Bergen bedeckt ist. Der höchste Berg Albaniens, der Korab, erreicht eine Höhe von 2.764 Metern und liegt an der Grenze zu Nordmazedonien. Die Gebirgszüge Albaniens bieten nicht nur atemberaubende Naturlandschaften, sondern auch Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Skifahren und Bergsteigen.

6. Xhiro - Abendspaziergänge mit Tradition
Ein gemütlicher Spaziergang am Abend ist in Albanien ein beliebter Zeitvertreib. In einigen Städten werden sogar bestimmte Straßen für den Verkehr gesperrt, damit die Einheimischen sicher spazieren gehen können. Diese Tradition der Abendspaziergänge wird auf Albanisch "xhiro" genannt und ist eine übliche soziale Aktivität unter Freund:innen und in der Familie. Viele Albaner:innen vertreten sich nach dem Abendessen gerne die Beine,
um sich zu entspannen, sich zu bewegen und die frische Luft zu genießen. In größeren Städten wie Tirana gibt es ausgewiesene Fußgängerzonen und Parks, die viele Spaziergänger:innen, Jogger:innen und Radfahrer:innen anziehen.
7. König Zog I. - der erste und einzige König Albaniens
König Zog I. war der einzige Monarch Albaniens und herrschte von 1928 bis 1939. Er war der einzige muslimische König in der modernen europäischen Geschichte und erwarb sich den Ruf, zahlreichen Attentatsversuchen zu entkommen.
König Zog spielte während seiner Herrschaft eine wichtige Rolle bei der Modernisierung Albaniens. Er förderte die Entwicklung der Infrastruktur, führte die erste Verfassung des Landes ein und nahm diplomatische Beziehungen zu zahlreichen anderen Ländern auf. Seine Bemühungen wurden jedoch unterbrochen, als Italien 1939 in Albanien einmarschierte und König Zog gezwungen war, ins Exil zu fliehen. Trotz dieses Rückschlags setzte er sich bis zu seinem Tod im Jahr 1961 weiterhin für die Unabhängigkeit und Souveränität Albaniens ein.

8. Ja ist nein und nein ist ja?
Im Gegensatz zu den Gebräuchen in den meisten anderen Ländern haben die Albaner:innen eine ganz eigene Art, "ja" und "nein" zu sagen. Sie schütteln den Kopf, um Zustimmung zu signalisieren, während Nicken bedeutet, dass sie nicht einverstanden sind.
Diese Kopfgeste kann für Außenstehende verwirrend sein, aber sie ist tief in der albanischen Kultur verwurzelt und in der Alltagskommunikation weit verbreitet. Es heißt, dass diese Tradition auf das Osmanische Reich zurückgeht, als die Albaner:innen ihre Zustimmung signalisieren wollten, ohne sie offen zu äußern.
Heute ist diese Geste in Albanien immer noch weit verbreitet und gilt als charakteristisches Merkmal der Kultur des Landes. Besucher:innen Albaniens wird oft geraten, sich dieses kulturellen Unterschieds bewusst zu sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
9. Zweckentfremdete Bunker
In der Zeit der Isolation Albaniens wurden im ganzen Land schätzungsweise Zehntausende von Stahlbetonbunkern zum Schutz vor einer möglichen Invasion errichtet. Heutzutage werden viele dieser ungenutzten Bunker
zu Hostels, Wohnungen und Museen umfunktioniert oder sind einfach verlassen und verfallen.
Die Bunker wurden auf Befehl des ehemaligen kommunistischen Führers Enver Hoxha gebaut, der Albanien von 1944 bis zu seinem Tod im Jahr 1985 regierte. Während seiner Herrschaft verfolgte Hoxha eine Politik des extremen Isolationismus, die Albanien zu einem der am stärksten isolierten Länder der Welt machte.
Die Bunker wurden nicht nur an den Grenzen des Landes, sondern auch in Städten und Gemeinden in ganz Albanien gebaut, wobei schätzungsweise auf jede/n vierte/n Bürger:in ein Bunker kam.
Heute sind einige dieser Bunker in Restaurants, Cafés oder sogar Kunstinstallationen umgewandelt worden, während andere dem langsamen Verfall überlassen wurden. Trotz ihrer weiten Verbreitung wurden die Bunker nie in Anspruch genommen und haben sich zu einem einzigartigen und umstrittenen Landschaftsmerkmal Albaniens entwickelt.

10. Butrint - Albaniens bedeutendste Ruinen
Butrint, eine von der UNESCO anerkannte archäologische Stätte in Albanien, beherbergt einige der bedeutendsten Ruinen des Landes, die 2.500 Jahre Geschichte aus der griechischen, römischen und byzantinischen Epoche
umfassen und deren Ursprünge bis ins 3. Jahrhundert vor Christus zurückdatieren.
Die Ruinen von Butrint sind eines der ältesten Amphitheater auf dem Balkan. Seine Berühmtheit hat eine ganz eigene Dimension, denn es wird auch in Vergils berühmter "Aeneis" erwähnt. Der Mythologie nach soll es der Ort sein, den Prinz Helenus, der Sohn von König Priamos, auf der Flucht vor dem Fall Trojas errichtete.

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