
Einblicke vom Central & Eastern European Forum 2025
Das Central & Eastern European Forum 2025, das im Hilton Vienna stattfand, brachte über 2.000 führende Finanzmarktakteure aus 45 Ländern zusammen. Tauchen Sie ein in die wichtigsten Erkenntnisse und strategischen Einsichten, die von Branchenführer:innen geteilt wurden, um die wandelnde Finanzlandschaft in CEE zu steuern.
Das Central & Eastern European Forum 2025, das von Invisso (ehemals Euromoney Conferences) am 14. und 15. Januar im Hilton Vienna veranstaltet wurde, war eine wegweisende Veranstaltung für die Finanzindustrie. Mit über 2.000 Teilnehmer:innen, darunter führende Emittenten, Investoren, Banken, Intermediäre und politische Entscheidungsträger:innen aus mehr als 45 Ländern, stellte das Forum die Weichen für ein Jahr des strategischen Wachstums und der Zusammenarbeit auf den CEE-Finanzmärkten.
Als einer der Sponsoren wurde uns die Ehre zuteil, an zwei Panels und einem Workshop mitzuwirken. Die wichtigsten Erkenntnisse finden Sie in diesem exklusiven Rückblick!
Das Forum begann mit einem umfassenden regionalen Überblick, der die Erholung nach der Pandemie, die Inflation und die Zinsdynamik thematisierte. Die Diskussionen unterstrichen die Widerstandsfähigkeit und das Wachstumspotenzial der CEE-Volkswirtschaften und gaben einen positiven Ton für das kommende Jahr an.
Nach dem ersten Konferenztag begrüßten wir rund 500 Teilnehmer zu einem Empfang im Raiffeisensaal, der Gelegenheit zum Networking bot und von den Gastgeber:innen und RBI-Vorstandsmitgliedern Valerie Brunner (Corporate and Investment Banking Customer Coverage) und Łukasz Januszewski (Corporate and Investment Banking Products & Solutions) herzlich begrüßt wurde.
Panel I: Central and Eastern Europe: Regionaler Überblick
Unter der Moderation von Toby Fildes, Managing Director bei GlobalCapital, nahmen an diesem Panel Valerie Brunner von der Raiffeisen Bank International, Geoff Gottlieb vom IWF, Charlotte Ruhe von der EBRD und Debora Revoltella von der EIB teil. Die wichtigsten Themen waren:
- Wirtschaftliche Erholung: Die Podiumsteilnehmer:innen äußerten sich optimistisch zu den Wachstumsaussichten in der CEE-Region. Valerie Brunner wies auf die erheblichen Investitionen in erneuerbare Energien und die digitale Transformation im Rahmen des NextGeneration EU-Programms hin. Es wird erwartet, dass die bevorstehende Energiewende die Kreditnachfrage erhöhen wird.
- EU-Erweiterung: Die Diskussionsteilnehmer:innen besprachen die Perspektiven der EU-Erweiterung und waren sich einig, dass dieses Thema ganz oben auf der Agenda der EU steht. Angesichts des derzeitigen geopolitischen Umfelds wurde die europäische Verteidigung als eine weitere Priorität Brüssels genannt. Während Europa in der Vergangenheit von einer „Friedensdividende“ profitiert habe, müssten die EU-Länder in Zukunft ein neues Gleichgewicht zwischen Sozial- und Verteidigungsausgaben finden.
- Stabilität des Finanzsektors: Die Diskussionsteilnehmer:innen wiesen darauf hin, dass sich der Finanzsektor in der Region in einer sehr guten Verfassung befindet und bereit ist, die Kreditvergabe auszuweiten.
Die Podiumsdiskussion kam zu dem Entschluss, dass die derzeit gedämpfte Stimmung gegenüber der europäischen Wirtschaft übertrieben erscheint und dass es guten Grund gibt, für das kommende Jahr optimistisch zu sein.
Panel VI: Wachstum, Wandel, Chancen. Die Kräfte, die den CEE-Bankensektor formen
Unter der Moderation von Richard Kemmish nahmen an diesem Panel Łukasz Januszewski von der RBI, Stefan Dörfler von der Erste Group, Stanislas Lecat von der Société Générale, Paola Papanicolaou von Intesa Sanpaolo, Teodora Petkova von UniCredit und Stanislava Taneva von Citi teil. Die Diskussionen konzentrierten sich auf folgende Themen:
- Die regionale Dynamik in CEE: Die Diskussionsteilnehmer:innen stellten fest, dass sich die Märkte in Mittel- und Osteuropa nicht mehr parallel zueinander bewegen und dass die lokale Geschäftsdynamik in erheblichem Maße von länderspezifischen Faktoren, wie z. B. den wichtigsten Branchen, beeinflusst wird. Dennoch werden Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine und die neue US-Regierung starke Auswirkungen haben.
- Anhaltender Krieg in der Ukraine und Aussichten auf den Beginn des Wiederaufbaus: Der Finanzierungsbedarf für den Wiederaufbau wurde auf etwa 500 Millionen Euro geschätzt. Die Beilegung des Konflikts wurde als Voraussetzung für den Beginn des Wiederaufbauprozesses und ein stärkeres Engagement der Geschäftsbanken angesehen.
- Digitalisierung und Innovation: Łukasz Januszewski hob die Bedeutung der Digitalisierung für die Verbesserung der Kundenbindung und Effizienz hervor. Er erkannte die Veränderungen in der Wettbewerbslandschaft an, die durch das Aufkommen von Neo-Banken und Fintechs ausgelöst wurden. Gleichzeitig betonte er das Potenzial für die Zusammenarbeit und den Einsatz von Technologien, die eine große Chance für Banken darstellen, die eine aktive Rolle übernehmen
Workshop D: Mit GenAI der Politik der CEE-Zentralbanken immer einen Schritt voraus
Der von der RBI veranstaltete und von Martin Blum, Head of Capital Markets Strategy, moderierte Workshop befasste sich mit den Auswirkungen von KI auf politische Entscheidungen und Investitionen. Die tiefgreifende Diskussion wurde von einem führenden Gremium aus Politikexpert:innen, darunter der stellvertretende Gouverneur der ungarischen Nationalbank Virág und der CEE-Vertreter des IWF Gottlieb, einem führenden Investor; dem Co-Head of EM Fixed Income von Vanguard Eisinger, sowie einem führenden Datenwissenschaftler von; RBI Advanced Analytics Pfann, geleitet.
Die wichtigsten Erkenntnisse waren:
- Datenanalyse in Echtzeit: KI ermöglicht eine fundiertere Entscheidungsfindung durch die Analyse von Echtzeitdaten und die Bereitstellung von Frühwarnsystemen für aufkommende Finanzrisiken.
- KI-Anwendungen: Die ungarische Nationalbank präsentierte KI-Anwendungen zur Erkennung von Ausreißern, zur Entwicklung alternativer Datensätze und zur Unterstützung geldpolitischer Entscheidungen. Diese Tools verbessern die Datenqualität und liefern den politischen Entscheidungsträgern zeitnahe Erkenntnisse.
- Sentiment-Analyse der Zentralbank: Der von der RBI entwickelte GenAI-Stimmungsindikator bietet detaillierte Einblicke in die Aussagen der Zentralbanken, unterstützt die Marktanalyse geldpolitischer Entscheidungen und ermöglicht eine quantitative Zeitreihenanalyse. Der Indikator verarbeitet die Aussagen der Zentralbanken und liefert eine Stimmungsanalyse innerhalb von 30 Minuten nach der Veröffentlichung.
Die Workshop-Diskussion war überraschend lebhaft. Einerseits wollten die politischen Entscheidungsträger:innen mehr über den RBI-Indikator erfahren, andererseits herrschte kein Konsens über die Ausweitung der Rolle von GenAI im Investmentprozess. Kurz gesagt, viel Stoff zum Nachdenken für unsere zukünftige Entwicklung von GenAI-Kapitalmarktinstrumenten.Das Central & Eastern European Forum 2025 unterstrich die dynamische und sich stetig entwickelnde Natur der CEE-Finanzmärkte. Mit dem Schwerpunkt auf Digitalisierung, Innovation und strategischem Wachstum bot das Forum wertvolle Einblicke für Finanzfachleute, die sich mit den Chancen und Herausforderungen der Region auseinandersetzen. Die auf dem Forum erörterten gemeinsamen Bemühungen und strategischen Initiativen werden bei der Gestaltung der Zukunft des CEE-Bankensektors eine entscheidende Rolle spielen.